Das Dommuseum widmet dem Künstler Gerd. Jos. Finkel (1941–2021) eine Ausstellung ausgewählter Werke. Gerd Finkel war für große Unternehmen im Bereich Industriedesign tätig und wirkte viele Jahre als Professor für Grafik-Design an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim.
Sein besonderes Interesse galt dem künstlerischen Medium Schrift, das er in beeindruckend reduzierter Form einzusetzen wusste. Seine Graphiken und Bilder gehen dabei über den geläufigen Zeichencharakter der Schriftsysteme hinaus und verbinden eine puristische Gestaltung mit Elementen, die dem Betrachter unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten eröffnen.
Mit seinem Triptychon „Engel der Zeit“ ist er im umgestalteten Dommuseum seit 2015 an zentraler Stelle präsent. Die Arbeit entstand im Auftrag des Museums als Gegenüber für das ebenfalls dreiteilige Wrisbergepitaph. Dessen monumentaler Bildinszenierung der Kirche als der einzigen Mittlerin zwischen Gott und den Menschen stellte der Künstler ausgehend vom Text des althochdeutschen Wessobrunner Gebets ein Bild der Schöpfung aus dem Nichts entgegen, das Bild des Anfangs, einer unbestimmten, gestaltbaren Zukunft.
Die Ausstellung zeigt die vielfältigen künstlerischen Auseinandersetzungen Gerd Finkels mit großen Erzählungen der Menschen wie den Schriften des Alten Testaments oder der antiken Mythologie und Geschichte. Seine Arbeiten vermitteln eindrucksvoll, dass deren Themen und Fragestellungen nichts an Aktualität verloren haben.
Zur Person: Gerd Finkel
- Geboren 1941 in Mainz, von 1958 bis 1963 Studium an der Landeskunstschule Rheinland-Pfalz und an der Staatlichen Werkkunstschule Mainz mit dem Studienschwerpunkt Freie Schriftgrafik, Abschluss als Grafiker/Diplomdesigner.
- Freischaffende Tätigkeit für das ZDF, leitende kreative Tätigkeit in der Industrie.
- Ab 1985 Lehraufträge Atelier für Corporate Identity/Corporate Design.
- Ab 1989 Professur an der HAWK HHG, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst.
- Mehrere Wettbewerbspreise und Ausstellungen.
- Besonderer Arbeitsschwerpunkt ab 2000 Visuelle Poesie.
- Gestorben 2021.
Begleitprogramm
Kuratorinnenführung
Museumsdirektorin und Kuratorin, Prof. Dr. Claudia Höhl führt durch die Ausstellung.
- 21. März, um 15.30 Uhr mit Prof. Dr. Claudia Höhl.
- Die Führung ist kostenlos, Eintritt wird erhoben.
- Im Domfoyer oder im Onlineshop können Führung und Ticket gebucht werden.
Sonderführung mit Prof. Dr. Dr. Paul Imhof
- 10. Mai 2024, um 15 Uhr
- Die Führung ist kostenlos, Eintritt wird erhoben
- Eine Anmeldung ist nicht erforderlich
Prof. Dr. Dr. Paul Imhof (Jg. 1949, z.Z. Lehrtätigkeit an der Theologischen Hochschule Reutlingen und an den Universitäten in Salzburg und in Heidelberg, wohnhaft in Hildesheim) führt durch die Ausstellung.