Kreativ im Miteinander
Vier Tage arbeiten die drei Künstlerinnen Belle Shafir, Alrun Krauß und Bettina Uhlig gemeinsam im Joseph-Godehard-Saal des Hildesheimer Dommuseums an einer Ausstellung. Vom Ergebnis dieses Schaffensprojektes unter dem Motto „at-texo“ (lat. anflechten, anreihen, hinzufügen) können sich Interessierte bei der Finissage am Freitag, 21. Juli, ein Bild machen.
Es ist ein Ort mit historischer und kultureller Bedeutung, an dem sich die drei Künstlerinnen für ihr Projekt in Hildesheim zusammengefunden haben. Das künstlerische Welterbe von Dom und Dommuseum befindet sich in unmittelbarer Nähe: „Da holt man erst mal Luft und fragt sich, was wir als zeitgenössische Künstlerinnen zu bieten haben“, sagt Bettina Uhlig.
Von ihrer Umgebung lassen sich die drei Frauen aber nicht abschrecken, sondern inspirieren. Belle Shafir aus Tel-Aviv jedenfalls ist fasziniert von der Bernwardtür. Eifrig kopiert sie Motive davon auf kleine Plättchen. Alrun Krauß aus Dresden dagegen beschäftigt sich mit dem Thema Madonna und gestaltet eine Art Retabel, ein Altarbild. Sie ist begeistert vom Dommuseum: „Die Verbindung von Altem und modernem entspricht genau meinem Verständnis“, betont Krauß. Auch Uhlig lässt die Umgebung auf sich wirken, nimmt sie auf und bringt sie in ihren Zeichnungen wieder zum Ausdruck.
Was genau am Ende wie zu sehen sein wird, wissen auch die Künstlerinnen selbst noch nicht. Für sie ist die Ausstellung das Finale einer guten Zusammenarbeit, die mit intensiven Gesprächen und einer hohen Intensität einhergeht. „Es ist schön, dass man etwas zusammen aufbauen kann“, erklärt Shafir. Das Künstler sich aufeinander einlassen können, sei nicht selbstverständlich.
Entstanden ist die Idee zu diesem Projekt bei einem Treffen in Tel-Aviv. Es sollte mehr als eine Ausstellung sein und so haben sie das Konzept für „at-texo“ entwickelt: Drei Frauen, drei Ort, drei unterschiedliche künstlerische Erfahrungen, die gemeinsam etwas im Austausch miteinander schaffen.
Im August 2016 fand eine erste gemeinsame Atelierarbeit der drei Künstlerinnen in den Räumen der „Galerie Ursula Walter“ in Dresden statt. Ihren Abschluss findet das Projekt im kommenden Jahr dann in Tel-Aviv, Israel.
Am Donnerstag, 20. Juli, können Interessierte die Künstlerinnen von 14 bis 17 Uhr bei der Arbeit erleben.
Die Finissage am Freitag, 21. Juli 2017, beginnt um 19 Uhr. Es spricht Dr. Claudia Höhl, die Direktorin des Museums. Gefördert wird das Projekt von der Deutsch-israelischen Gesellschaft, Arbeitsgemeinschaft Dresden.
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