Das Dommuseum Hildesheim zeigt kostbare Silberarbeiten aus dem Barock. Die Kunstwerke gehörten zur einst barocken Innenausstattung des Doms.
Die Sonderausstellung "Barocke Pracht - Silber aus dem Hildesheimer Dom" läuft vom 9. Dezember 2017 bis zum 4. Februar 2018. Im Mittelpunkt steht das neu restaurierte, silberne Große Antependium, das den Hochalter der Bischofskirche schmückte.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde der Hildesheimer Dom in seinem Inneren barockisiert, insbesondere die Wände und Decken wurden mit Stuck und Malereien überzogen. Diese Ausstattung ging mit der Zerstörung am Ende des 2. Weltkrieges verloren. Vornehmlich die Figuren des Immaculata-Altars von Paul Egell zeugen im Dom noch heute von dieser Ausstattung.
Weitere Ausstattungsstücke sowie liturgische Geräte und Textilien haben sich in der Sammlung des Museums erhalten und werden in der Ausstellung präsentiert. Deren Bildprogramme zeigen Erzählungen aus dem Umfeld der Weihnachtsgeschichte und vermitteln in kostbaren Materialien und barocker Erscheinung einen festlichen Glanz.
Das prachtvollste dieser Ausstattungsstücke ist das Große Antependium, das aus dem Nachlass des 1696 verstorbenen Domherrn Heinrich Adolph Freiherr von und zu Frentz, Kendenich und Stolberg gestiftet wurde. Der Kölner Goldschmied Johannes Dick schuf die Silberreliefs um 1700.
Dank einer Spende des Vereins für Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim in Höhe von 10.000 Euro konnte das Kunstwerk für die Ausstellung restauriert werden.
Das Bildprogramm zeigt die drei heiligen Familien: Maria mit Joseph und dem Christusknaben, Anna und Joachim mit Maria sowie Elisabeth und Zacharias mit Johannes dem Täufer, dazwischen die Apostelfürsten Petrus und Paulus.
Unter den zahlreichen weiteren Silberschmiedearbeiten, die im Dommuseum zu sehen sind, ist die Tür des Tabernakels, auf der die Rückkehr von der Flucht nach Ägypten dargestellt ist. Außerdem haben sich kostbare Messornate erhalten, sogenannte Kapellen, zu denen mehrere Gewänder und Tücher für den Gebrauch im Gottesdienst gehörten.
Auch die Marienbilder des Domes wurden barock ungestaltet, vor allem die Große Goldene Madonna, die neue Köpfe, eine neue Thronummantelung und kostbare Kronen erhielt.